Auflösung Bilderrätsel Nr. 56
Das diesmal gesuchte Haus ist das Doppelhaus Adolf-Damaschke-Straße 6 und 7.
Fertiggestellt wurde es 1928 als eines von vier Doppelhäusern auf der dorfeinwärtigen Seite der Damaschkestraße. Die Straße hieß so seit 1926, später umbenannt in Hermann-Göring-Straße, nach Ende des 2. Weltkrieges wieder Damaschkestraße und seit der Eingemeindung von Klaffenbach nach Chemnitz im Jahre 1997 nunmehr die Adolf-Damaschke-Straße.

Erbaut wurde das Haus von der Spar- und Bauverein Klaffenbach, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung; nachstehend auch kurz Bauverein genannt. Die Genossenschaft wurde am 30. September 1922 gegründet, die Auflösung am 19. Dezember 1942 beschlossen. Die Löschung der Genossenschaft im Register erfolgte erst am 16. März 1963.
Der Genossenschaft wurde gegründet mit dem Zweck:
Bau, Erwerb und Verwaltung von Häusern zum Vermieten und zum Verkauf sowie die Annahme und Verwaltung von Sparanlagen und eine Wohnungsversicherung. Es sollten ausschließlich minderbemittelten Familien oder Personen gesunde und zweckmäßig errichtete Wohnungen zu billigen Preisen verschafft werden.
Aus dem Geschäftsbericht 1927 ist ersichtlich, dass die Genossenschaft über 14 bebaute Grundstücke in einer Größe von 12.500 qm und unbebautes Gelände von 64.200 qm verfügte. Es waren die Baugebiete an der Chemnitzer Straße, Im Wiesengrund, Am Hang, Damaschkestraße und die heutige Siedlung an der oberen Rödelwaldstraße. 1928 wurde noch das spätere Baugebiet an der Adorfer Straße, rechtsseitig in Richtung Ortsausgang gesehen, erworben. Die dortigen 12 Häuser wie auch 10 Häuser in der Siedlung an der oberen Rödelwaldstraße, damals Martin-Mutschmann-Siedlung, wurden 1934 von der Landessiedlungsgesellschaft „Sächsisches Heim“ auf eigene Rechnung bebaut. Die genannte Landessiedlungsgesellschaft hatte am 16. Mai 1933 die Trägerschaft für die Wohnbebauung in Klaffenbach übernommen.
Der Bauverein feierte 1928 die Fertigstellung des ersten Doppelhauses auf der Damaschkestraße mit einem Umzug, wie am unteren Bildrand zu sehen ist. Die Haushälfte Nr. 6 bezogen Willy und Anna Weiß mit ihrer Familie. Das Haus ist stets in Familienbesitz geblieben. In die Nummer 7 zogen Ernst und Anna Schulze; die Familie verkaufte das Haus 1981 an die Familie Hermann, deren Nachkommen heute noch dort wohnen.


Übrigens waren Anna Weiß und Anna Schulze nur zwei von sieben Annas, die gleichzeitig auf der Damaschkestraße wohnten, weshalb die stark abschüssige Straße bald der „Anna-Berg“ genannt wurde.
Die richtige Lösung schickten uns diesmal:
Frau Christa Müller, Frau Marina Anzer, Frau Renate Ketzscher, I. Peterlowitz aus Berlin, Herr Werner Sieber aus Burgstädt, Herr Gerhard Lampe, Herr Ralf Beyer, Herr Reinhard Müller sowie Familie Andrea und Michael Helfrich.
Wir bedanken uns recht herzlich an Ihrem Interesse an unseren Bilderrätseln und freuen uns auf weitere Zuschriften und Fragen.
