Auflösung Bilderrätsel Nr. 43

Die Klaffenbacher Hauptstraße 57 war die Lösung des Bilderrätsels Nr. 43 aus der Mai-Ausgabe 2022 des Klaffenbacher Anzeigers.
Im Jahr 1880 erwarb Richard Theodor Seyfert den Grundbesitz vom Eigentümer des benachbarten Bauerngutes Hauptstraße 53, den älteren Klaffenbachern als Schindler-Gut bekannt. Die Bebauung dürfte etwa zur gleichen Zeit erfolgt sein. Der Zugang zum neu gebauten Haus erfolgte, wie auf dem Foto ersichtlich, ursprünglich über eine Treppe direkt von der Straße. Später wurde eine seitliche Zufahrt auf dem Grundstück angelegt. Um 2013 wurde der Garten terrassiert. Es erfolgte eine Verlängerung des Hauses um ca. 5 Meter unter Aufstockung einer in den 1980er Jahren angebauten massiven Garage.
Richard Theodor Seyfert wurde am 09.05.1860 in Klaffenbach als Sohn des Strumpfwirkers Christian Friedrich Seyfert geboren. Ab Ostern 1866 besuchte er die Schule in Klaffenbach, die sich damals in der Hauptstraße 91 befand. 1872 zog er mit seinen Eltern nach Harthau. Er erlernte den Beruf eines Klempners. Es ist zu vermuten, dass er als Geselle auf die Walz ging, denn sein Zuzug nach Klaffenbach ist am 29.07.1881 aus Neuruppin vermerkt. Das Klempnerhandwerk führte er in seinem Haus aus.
In den Adressbüchern 1893 und 1901 ist Richard Theodor Seyfert als Hausbesitzer und Klempner verzeichnet. Er verstarb am 11.06.1912 in Klaffenbach. Wahrscheinlich übernahm Otto Uhlig, geboren 17.07.1887 in Klaffenbach als Sohn des Fabrikarbeiters Richard Uhlig, das Geschäft. Er hatte den Beruf eines Klempners erlernt. Im Adressbuch von 1913 ist Otto Uhlig als Klempner in der Hauptstraße 57 genannt.

Das Haus Adorfer Straße 1, das in Klaffenbach als die Klempnerei Uhlig bekannt ist, wurde im Jahr 1913 erbaut. Neben der Werkstatt hatte Otto Uhlig bis 1964 auch ein Ladengeschäft.
Seine Nachfolger in der Klempnerei waren Sohn Max und Enkel Heinz. Die Klempnerfirma des Urenkels Reiner Uhlig firmiert noch heute in der Adorfer Straße 1 in Klaffenbach.

Im Adressbuch von 1927 ist Erwin Schulze, Färbermeister, als Eigentümer des Grundbesitzes Hauptstraße 57 vermerkt. Sein Enkel Andreas Schulze, dessen Vater Alfred den etwas älteren Klaffenbachern als Sportlehrer im Gedächtnis ist, bewohnte bis nach 1990 das Haus.
Heute ist Eigentümer die Familie Sträubel. André Sträubel hat eine Ausbau- und Trockenfirma und seine große Leidenschaft sind die Geschichte des Bergbaus und Mineralien, vor allem des Erzgebirges. Dies ist an Haus und Grundstück zu bewundern.

Nicht vergessen werden soll, dass seit Mitte der 1920er Jahre der Hilfsbahnassistent Paul Weisbach mit seiner Familie in der Hauptstraße 57 wohnte. Ob er aus der Dynastie der in Witzschdorf ansässigen Familien Weißbach stammt, die auch Vorfahren der Familie Fritzsche, Hauptstraße 33 in Klaffenbach sind, bedarf noch Nachforschungen. Zu seinen Nachfahren gehört die Familie Winkler in Klaffenbach.
Wie in der vom Geschichtsverein Klaffenbach e.V. publizierten Zeitung „Der Historische Klaffenbacher“ Heft 4 vom Mai 2020 nachzulesen, war der Friseur Walter Seltmann , bevor er Anfang der 1930er Jahre sein Friseurgeschäft in der Hauptstraße 120 (ehemals Gaststätte St. Arno) eröffnete, als Herrenfriseur in der Hauptstraße 57 tätig.

Wir bedanken uns bei Frau Inge Klitzsch, Frau Birgit Polzig, Frau Elfriede Holler (Niederwiesa), Frau Christa Müller, Frau Eva Pröger, Herrn Rene Roscher, Herrn Helmut Reichel (Berlin), Herrn Gotthard Lampe, Herrn Werner Sieber (Burgstädt), sowie den Familien Wolfgang Richter und Michael Helfrich, die uns die richtige Lösung des Rätsels schickten.

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